International verkaufen mit Shopify
International verkaufen mit Shopify
4 Grundsätze beim internationalen Verkauf
Bevor du dich für ein Setup entscheidest, lohnt sich ein Blick auf die typischen Herausforderungen im internationalen E-Commerce.
1. Übersetzung vs. Lokalisierung
Eine reine Übersetzung reicht nicht aus. Andere Länder haben andere Suchbegriffe, Feiertage, Währungen und Trust-Signale.
Extra-Herausforderung: Apps, E-Mails & Pop-ups übersetzen
Neben der Storefront müssen auch alle angeschlossenen Tools lokalisiert werden. Dazu gehören z. B.:
- Bestellbestätigungen und Transaktionsmails in Shopify
- Newsletter und Automations in Klaviyo
- Pop-ups, Formulare und Third-Party-Apps
Gerade hier entstehen oft Inkonsistenzen, wenn Texte nur teilweise übersetzt sind. Unser Tipp: Plane Lokalisierung von Anfang an auch für alle Apps mit ein, sonst wirkt dein Shop schnell unfertig und verliert Vertrauen.
2. Testen statt direkt skalieren
Starte klein. Nutze Shopify Markets, um einen neuen Markt auszuprobieren. Erst wenn er funktioniert, lohnt sich die Investition in ein komplexeres Setup.
3. Groß denken, klein anfangen
Einen Markt nach dem anderen angehen, sonst verzettelst du dich. Mehr Fokus = schnelleres Lernen.
4. Single-Store vs. Multi-Store
Die Grundsatzfrage: Alle Märkte in einem Store bündeln oder mehrere Stores für einzelne Regionen? Das hängt stark von deinem Content- und Team-Setup ab.
Option 1: Shopify Markets
Shopify Markets wurde 2021 eingeführt und ist mittlerweile Standard für viele internationale Shops.
Features:
- Verkauf in mehreren Ländern aus einem Store
- Lokale Währungen & Zahlungsmethoden
- Steuer- und Zollberechnung
- Übersetzungen + länderspezifische Einstellungen im Customizer
- kostenlos in allen Shopify-Plänen
Stärken:
- einfaches Setup, besonders für das Testen neuer Märkte
- kein Mehraufwand für zusätzliche Stores
- Nutzer:innen sehen automatisch Preise und Währungen in ihrem Land
Limitierungen:
- nicht alle Drittanbieter-Apps sind kompatibel
- Content-Variationen sind möglich, aber eingeschränkt
- Transaktionsgebühren (2 %) bei Fremdwährungen
Markets Pro:
Erweiterung mit Global-e als Merchant of Record. Vorteil: Steuerregistrierung, Zoll, lokale Zahlungsmethoden und Fulfillment werden übernommen.
Option 2: Multi-Store-Ansatz
Beim Multi-Store-Setup bekommt jeder Markt einen eigenen Shop.
Features:
- volle Trennung von Content, Preisen, Versand, Zahlungsmethoden
- bis zu 9 zusätzliche Stores bei Shopify Plus inklusive
Stärken:
- maximale Flexibilität bei der Lokalisierung
- Ideal, wenn du lokale Teams pro Markt hast
Limitierungen:
- Content Management aufwändiger (mehrere Stores pflegen)
- technisch komplexer als ein Single-Store
- Mehrfache App-Kosten
Option 3: Headless Shopify
Bei Headless-Setups sind Frontend und Backend getrennt. Du nutzt Shopify nur für Commerce-Funktionen, während das Frontend über ein externes CMS läuft.
Features:
- Inhalte für mehrere Märkte zentral verwalten
- Frontend komplett individuell anpassbar
- mehr Performance & Skalierbarkeit
Stärken:
- höchste Flexibilität beim Content Management
- schnelle Ladezeiten, vielfältige UX möglich
- Shopify unterstützt Headless offiziell mit Hydrogen
Limitierungen:
- deutlich komplexer in Setup & Betrieb
- eignet sich nur bei entsprechendem Budget und Team-Ressourcen
Headless ist spannend für Enterprise-Marken, die maximale Flexibilität brauchen. Wir selbst empfehlen diesen Ansatz allerdings nur selten. Ein großer Vorteil von Shopify ist gerade das einfache, intuitive Frontend mit Editor, mit dem auch Nicht-Entwickler:innen schnell Änderungen vornehmen können. Mit Headless geht dieser Vorteil verloren.
Erfahre mehr über Übersetzungsapps
Fazit: Welche Option passt zu dir?
- Shopify Markets → Ideal für Tests & kleinere Shops mit wenigen Märkten
- Expansion Stores → Besser für Marken mit großem Marktvolumen und Lokalisierungsbedarf
- Headless → Für Unternehmen, die maximale Flexibilität und globale Content-Kontrolle brauchen
Unser Tipp:
Starte pragmatisch mit Shopify Markets. Sobald ein Markt läuft und Potenzial hat, kannst du in Expansion Stores investieren. Headless ist zwar eine spannende Option, wir sehen aber für die meisten unserer Kund:innen keinen klaren Vorteil. Shopify punktet gerade mit seinem einfach zu bedienenden Editor und dem flexiblen Frontend, das auch ohne Entwickler:innen gepflegt werden kann und genau das wollen wir in unseren Projekten voll ausschöpfen.
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